»Der Karneval in Einbeck lebt«

Einbeck. Vom Neuen Rathaus in Richtung Innenstadt setzte sich der bunte Zug in Bewegung, und die Umzugsteilnehmer konnten sich über zahlreiche Zuschauer am Straßenrand freuen. Angeführt vom Einbecker Fanfarenzug und jungen Karnevalisten folgte im Cabrio Kinderprinzessin Nadja I. Die Damengarde, die Prosecco-Schwalben, die Funken und der Elferrat gingen dem Wagen mit dem Bierbrunnen voran. Einbecker Närrinnen in bunten Röcken, die Kostümgruppe der Burg Grubenhagen und das Prinzenpaar mit Jennifer I. und Henry I. sorgten für ein buntes Bild. Die Marinekameradschaft »Admiral Hipper«, der Holtenser Karnevalsverein, die Einbecker Schützen, der Karnevalsverein Rot-Weiß Fredelsloh, die SVG Einbeck 05 mit Jugendlichen, der Sülbecker Karnevalsverein, der ESV mit weiblichen Leistungsturnerinnen und den Freizeitsportlern  sowie die Hilwartshäuser Karnevalisten mit ihrem Strohmann und bunten Kostümen vervollständigten den Zug. Für Musik sorgten die Lauenberger Sollingmusikanten, die Musikfreunde Sülbeck-Drüber und Hilwartshäuser Musiker mit außergewöhnlichen Instrumenten. Mit lautem »Einbeck Helaaf« ging es durch die Stadt. Für die Zuschauer gab es Freibier, für die Kleinen Süßigkeiten. Erstmals wurde auch das »Einbecker Bock-Menü« mit Winterbock, Bockbier-Senf und Bockwurst angeboten,  das von den Karnevalisten, vom Einbecker Brauhaus, der Einbecker Senfmühle  und dem Partyservice Breitzke konzipiert wurde.

Am Alten Rathaus stimmte Moderator Jörg Meister die Gäste auf die Schlüsselübergabe ein. Michael Beyer griff zur Gitarre und sang, bevor Präsident Albert Eggers die Zuschauer zur 27. Schlüsselübergabe begrüßte. Er erinnerte an 1947/48, als umgesiedelte Rheinländer, Vertriebene und Ortsansässige in den Wohnstuben den Karneval in Einbeck aus der Taufe hoben. Bunt, humorvoll und ideenreich habe sich der Karneval weiterentwickelt, und jetzt könne man feststellen: »Der Einbecker Karneval lebt«. Mit »Einbeck Helaaf« forderte er Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek zur Herausgabe des  Rathaus-Schlüssels auf.Kinderprinzessin Nadja I. freute sich, dass sie nun endlich an der Macht sei und kündigte an, die Ferienzeit verdoppeln und die Schulzeit halbieren zu wollen. Das Prinzenpaar, Jennifer I. und Henry I., kritisierten mit zwinkerndem Auge die neue Verteilung der gelben Säcke durch das Entsorgungsunternehmen, meinten aber, dass GroKo, nämlich der große Karnevalsoberbürgermeister Albert Eggers, ein Auge darauf haben werde. Für die Jugend, so hofften sie, werde bald ein neues Domizil gefunden, auch eine Stadthalle sei wünschenswert.

Kaum ein Jahr im Amt, musste Bürgermeisterin Sabine Michalek, den Schlüssel für das Herzstück, das Rathaus, abgeben. Dass die Arbeit dort kein Honigschlecken sei, konnte sie feststellen. Das Rathaus werde nicht beleuchtet und sparsam geheizt, denn das Stadtsäckel sei leer. Der Zensus habe eine zurückgehende Bevölkerungszahl ergeben, was die Einnahmen kürze, und der Landkreis wolle auch seinen Teil, betonte sie. Das Geld fehle, und deshalb übergab sie den Schlüssel zum Rathaus an die Narren - mit der Auflage, die Stadtkasse nicht mit Konfetti und Kamellen zu füllen, sondern mit Goldtalern.

Zur großen Galasitzung lädt der Karnevalsverein am 8. Februar ab 19.11 Uhr in das Forum der BBS ein. Am 9. Februar beginnt um 15 Uhr dort der Kinderkarneval. Und am 22. Februar wird ab 20.11 Uhr dort die Jeans-Fete gefeiert. Karten für die Veranstaltungen gibt es bei Holger Henze, Telefon 75162, bei Print4You und Lotto-Toto am Neuen Markt.oh