Tag des offenen Denkmals:

Die Alte Synagoge in der Baustraße

Einbeck. Rund 7.500 historische Gebäude, archäologische Stätten, Gärten und Parks waren am Tag des offenen Denkmals geöffnet, darunter rund 600 in Niedersachsen. Unter dem Motto »Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?« stellte der Denkmaltag in diesem Jahr die zentralen Fragen der Denkmalpflege in den Mittelpunkt: Was ist wert, erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem, wann und für wen? Das Motto war bewusst weit gefasst.

Denkmale, die an Krieg und Unrecht erinnern, waren ebenso im Fokus wie Denkmale der Nachkriegsmoderne oder nicht mehr genutzte Industriebauten und historische Gebäude in strukturschwachen Gegenden. Alle diese Objekte machen für jeden sichtbar, vor welche Herausforderungen die Anforderungen des Denkmalschutzes Besitzer, Planer, Handwerker und Denkmalpfleger stellen – und wie sie gemeinsam bewältigt werden. In Einbeck öffnete unter anderem die Alte Synagoge in der Baustraße. Sie ist eins der letzten erhaltenen Zeugnisse jüdischen Lebens in der Stadt. Der Förderverein »Alte Synagoge« möchten das um 1800 erbaute und lange vergessene Gebäude im Geist der christlich-jüdischen Verständigung zu einem Ort der Begegnung und des offenen Dialogs entwickeln und mit neuem Leben erfüllen.Auf diesem Weg sind dem Verein interessierte Mitstreiter und Begleiter immer willkommen. Bisher, erläuterte der Vorsitzende des Fördervereins, Frank Bertram, sind rund 100.000 Euro in die Sanierung geflossen, weitere 300.000 Euro sind noch notwendig. Nach dem Einbau der Fenster im Mai dieses Jahres stehen nun die Verlegung von Versorgungsleitungen, der Einbau der Heizung und sanitären Anlagen im Nebengebäude als nächster Schritt an.

Angesichts der notwendigen Investitionen freute sich Bertram, dass ihm der ehemalige Goetheschullehrer Hinrich Lange 1.200 Euro übergeben konnte. Lange hatte sich anlässlich eines runden Geburtstags vorgenommen, Deutschland mit dem Rad zu erkunden. Rund 1.000 Kilometer legte er in vier Etappen zurück. Vom Königssee bis Regensburg, von Karlsruhe bis Göttingen, von Göttingen bis Potsdam und von Celle bis Ostfriesland radelte er durch Deutschland, wobei er das Sinntal im Südhessischen und den Havel-Radweg als besonders schön empfand. Dabei sammelte er Spenden und bedachte nun den Synagogen-Förderverein mit 1.200 Euro, den Förderverein der Goetheschule mit 300 Euro und die Straßensozialarbeit der methodistischen Kirche in Budapest mit 500 Euro. Bertram dankte herzlich für die Spende und zollte der Aktion von Lange Respekt. sts